Beiratsvorsitzende Katrin Frei tritt zurück

Der letzte Handshake: Vincent Eckert, Geschäftsleiter der Klimastiftung Schweiz, verabschiedet die austretende Beiratsvorsitzenden Katrin Frei. (Bild: Busslinger Photography)
Nach drei Jahren schliesst sich der Kreis. Im September 2021 trat Katrin Frei – damals noch unter ihrem ledigen Namen Höller – das Amt als Vorsitzende des Beirates der Klimastiftung Schweiz an. Da Katrin Frei die Partnerfirma Swiss Life verlässt, endet auch ihre Zeit im Bei- und im Stiftungsrat. Was nimmt sie mit? Was hat ihr Spass gemacht? Wie integriert sie auch künftig den Klimaschutz in Ihr Berufsleben?
Als Sie Vorsitzende des Beirates der Klimastiftung Schweiz geworden sind, war Ihre Welt noch eine andere. Mitten in der Corona-Pandemie haben Sie 2021 das Amt übernommen und seither auch geheiratet. Wie blicken Sie auf diese letzten drei Jahre zurück?
Katrin Frei: Es war eine super-spannende und intensive Zeit. Im Herbst 2021, als ich Vorsitzende des Beirates geworden bin, steckten wir, wie Sie gesagt haben, mitten in der Pandemie. Wie alle anderen auch mussten wir unsere Meetings remote machen. Das war einerseits sehr fordernd, denn wir prüften die Anträge genauso sorgfältig wie vor der Pandemie und wir tauschten uns aus. Anderseits war der Beirat damals – und ist es heute noch – ein motiviertes, engagiertes Team von Leuten, die ihr Herz auf dem richtigen Klimafleck haben. So fiel mir der Einstieg natürlich leicht.
Als Beiratsvorsitzende gehören Sie von Amtes wegen auch dem Stiftungsrat an. In diesen beiden Gremien haben Sie dutzende Anträge von KMU begutachtet. 52 Projekte wurden in Ihrer Amtszeit schliesslich gefördert. Was hat Sie besonders beeindruckt?
Katrin Frei 2023 auf Besichtigung beim geförderten Projekt Pyronet
mit Co-Founder Stephan Gutzwiller. (Bild: Pyronet)
Katrin Frei: Die Schweizer und Liechtensteiner KMU sind unglaublich dynamisch und innovativ und ganz vielen ist der Klimaschutz ein echtes Anliegen. Es war immer wieder fantastisch, diese kreativen Projektideen durchschauen zu dürfen, in die Welt der MacherInnen einzutauchen. Ich habe mir sagen lassen, dass zu den Anfängen der Klimastiftung Schweiz viel mehr, ich sage mal „Luftschloss-Ideen“ eingereicht worden sind. Das hat sich geändert. Viele Ideen sind bereits sehr ausgereift und klug aufgebaut. So ist es leider auch immer wieder vorgekommen, dass wir selbst gute Projekte nicht unterstützen konnten.
Warum nicht?
Katrin Frei: Die finanziellen Mittel der Klimastiftung Schweiz sind begrenzt. Jedes Jahr stehen 1 bis 3 Millionen Franken zur Förderung zur Verfügung. So haben wir gute, aber zunächst nicht geförderte Projektideen ermuntert, es bei der nächsten Runde nochmals zu probieren. Vielleicht mit einem etwas anderen Ansatz. Und dann hat es meistens doch geklappt. Das sind nicht nur für die KMU Glücksmomente, sondern sie waren es auch für mich.
Die Tätigkeit als Vorsitzende des Beirates ist ja ehrenamtlich. Was nehmen Sie aus diesem Engagement mit?
Katrin Frei: Natürlich die vielen guten Begegnungen mit den KollegInnen im Bei- und Stiftungsrat. Da gab es tolle Gespräche, es sind Freundschaften entstanden. Ich habe mich immer wohl gefühlt und hoffe (lacht), den KollegInnen geht es genauso.
Das Netzwerk der Klimastiftung Schweiz ist genial. Ich habe ja bei der Swiss Life als Senior Sustainability Manager gearbeitet. Ebenfalls eine tolle, bereichernde Arbeit. Durch meine Tätigkeit bei der Stiftung habe ich spannende Leute aus anderen Finanz-, Versicherungs- und Dienstleistungsunternehmen kennen gelernt, denen ich sonst kaum begegnet wäre.
Sie verlassen die Klimastiftung Schweiz also mit zwei weinenden Augen?
"Viele gute Begegnungen mit den KollegInnen im Bei- und Stiftungsrat.
Da gab es tolle Gespräche, es sind Freundschaften entstanden."
(Bild: Klimastiftung Schweiz)
Katrin Frei: Eigentlich schon. Auch wenn ich mich jetzt auf neue Challenges freue, aber ich werde die Stiftung immer sehr gut in Erinnerung haben. In der nächsten Förderrunde im Herbst wird vermutlich das 200. Klima-innovative Projekt gefördert werden. Schade, kann ich bei dieser runden Zahl nicht mehr dabei sein.
Und wie integrieren Sie das Thema Klimaschutz künftig in Ihr berufliches Leben?
Katrin Frei: Ich bin ja ausgebildete Ernährungsberaterin sowie Betriebswirtschafterin und bin oder war auf diversen Stufen als Responsibility-Ökonomin tätig. Vor meiner Zeit bei Swiss Life war ich im Underwriting in der Energieindustrie und bei der Swiss Re tätig; auch dabei war die Berücksichtigung von ESG-Aspekten ein grosses Thema. Auch für meine zukünftige Tätigkeit ist es mir wichtig, einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen. Auf jeden Fall wird mich der Klimaschutz sowohl persönlich wie auch beruflich weiter begleiten.
Der Beirat tagt bei der Partnerfirma Basellandschaftlichen Kantonalbank in Liestal.
Katrin Frei mit Beiratskollege Florian Tresch von der BLKB. (Bild: Klimastiftung Schweiz)
Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderbeiträge in der Höhe von über 40 Millionen Franken für über 2'500 KMU im Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz gesprochen.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.