Pflanzen statt Erdöl – Bloom Biorenewables macht Alltagsprodukte nachhaltiger

Publiziert am 11.01.2021
3 Minuten

BEITRAG TEILEN

Teamfoto des Projektes Bloom Biorenewables

Bloom Biorenewables wandelt Pflanzen in Energie und erneuerbare Materialien um, die Erdöl in Parfums, Textilien oder Kunststoffen ersetzen sollen. Damit räumt das Freiburger Jungunternehmen gerade reihenweise Preise ab. 

Der Swiss Technology Award, das Swiss-Indian Academia-Industry Training Camp, die World TechTour, der Innovationspreis des Kantons Freiburg, der W. A. de Vigier Award 2020: Das Jungunternehmen Bloom Biorenewables mit Sitz in freiburgischen Marly ist an Preisverleihungen für klimabewusste Unternehmen derzeit omnipräsent. 

Bloom wurde 2019 als Spin-Off-Unternehmen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) gegründet. An seiner Spitze stehen Professor Jeremy Luterbacher sowie Rémy Buser (CEO) und Florent Héroguel (COO), drei Partner mit ganz unterschiedlichem Profil, die einander perfekt ergänzen. 

Aus der Pflanze in die Parfümerie

Ziel der jungen Firma ist es, aus Biomasse Rohstoffe zu gewinnen, um etwa fossiles Öl in Alltagsprodukten zu ersetzen. Dies geschieht durch die Isolierung des Pflanzenbestandteils Lignin. „Vereinfacht gesagt“, erklärt Mitgründer Florent Héroguel, „kann man hier die Analogie zu einem Ei ziehen: Bislang begnügte sich die Industrie damit, alle Bestandteile (Eiweiß, Eigelb, Schale) zu einer Masse zusammenzumischen, um so ein Kondensat zu erhalten. Mit unserer Lösung hingegen lassen sich die einzelnen Bestandteile (bei der Pflanze sind dies Zellulose, Hemizellulose und Lignin) auseinander dividieren, ohne sie zu verändern. So können wir dann auf die Kosmetik-, Parfümerie- und weitere Branchen zugehen und ihnen ein maßgeschneidertes, biologisch abbaubares und erschwingliches Produkt anbieten.“ 

 

Nussschalen und diverse andere Mittel stehen auf einer weissen Tischplatte in einer laborähnlichen Umgebung

Bild Clément Grandjean / Terre&Nature

Bisher produziert Bloom nur sehr kleine Mengen, will aber deutlich ausbauen. „Wir befinden uns in der Pilotphase und haben derzeit eine Produktionskapazität von 15 Litern“, sagt Florent Héroguel. „Im Frühling 2021 wollen wir bei 600 Litern sein, und unser Ziel ist es, bereits 2022 auf eine industrielle Produktion von 10.000 Tonnen Biomasse pro Jahr zu kommen.“    

Schnelle und effiziente Förderung durch die Klimastiftung Schweiz

Die Klimastiftung Schweiz war nur zu gerne bereit, Bloom Biorenewables zu unterstützen. „Wir haben unser Projekt dem Geschäftsführer der Stiftung, Vincent Eckert, zunächst in informellem Rahmen präsentiert“, sagt Héroguel. „Danach mussten wir ein ausführlicheres Formular ausfüllen und konkrete Zielsetzungen definieren, also die Meilensteine, von deren Erreichung die Auszahlung der Fördergelder abhängig ist. Diesen Prozess finden wir gerechtfertigt. Er hat den Vorteil eines einfachen, schnellen und effizienten Ablaufs. Diese Unterstützung wissen wir sehr zu schätzen“. 

 

Über die Klimastiftung Schweiz

Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderungen in der Höhe von über 41 Millionen Franken in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gesprochen. Davon flossen über 21 Millionen Franken in mehr als 210 Innovationsprojekte.

Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.

Stand Juni 2025

Benutzerzugang

This site is registered on wpml.org as a development site. Switch to a production site key to remove this banner.