"Es warten viele spannende Projekte"
Isabel Müller: "Die Dekarbonisierung gelingt wirklich nur,
wenn wir alle an einem Strick ziehen." (Bild: Swiss Life)
Isabel Müller übernimmt die Nachfolge ihrer Nachfolgerin. Von November 2020 bis Mai 2021 war sie kurz Vorsitzende des Beirates der Klimastiftung Schweiz. Dann übernahm Katrin Frei. Nun kehrt Isabel Müller zurück auf den Posten. Was reizt sie? Worauf freut sie sich?
Isabel Müller, Sie gehören dem Beirat seit Januar 2017 an. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Isabel Müller: «Es ist bemerkenswert, wie sich die Vielfalt der eingereichten Projekte in den letzten acht Jahren gewandelt hat. Waren es anfangs vorwiegend klassische Prozessinnovationen im Energiebereich, so erstreckt sich das Spektrum heute über alle Branchen, von der Softwareentwicklung bis hin zur Landwirtschaft und hin zu negativen Emissions-Technologien. Diese Entwicklung ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Innovationsgeist in der Schweiz und Liechtenstein ungebrochen ist. So gesehen kann ich den Antragsstellern nur ein Kränzchen winden, und freue mich sehr bei einer Teil einer Organisation zu sein, die nachweislich einen starken Impact auf den Klimaschutz hat und das erst noch über diese breite Palette an Ideen und Technologien.»
Haben Sie einen Appell an die KMU an den Wirtschaftsstandorten Schweiz und Liechtenstein?
Isabel Müller: «Weiter so (lacht). Die Dekarbonisierung gelingt wirklich nur, wenn wir alle an einem Strick ziehen. Wenn ich die Bemühungen der Wirtschaft – der grossen Player und der KMU – anschaue, dann bin ich zuversichtlich. Es gibt viel zu tun. Und wir packen es an.»
Apropos anpacken: Vorsitzende des Beirates ist ja ein Ehrenamt. Seit Oktober 2023 arbeiten Sie als Head ESG & Sustainability Real Estate Switzerland bei Swiss Life Asset Managers, zuvor waren Sie fast sieben Jahre bei der Allianz Suisse. Wie nehmen Sie den Stellenwert für den Klimaschutz in diesen beiden Firmen wahr?
Isabel Müller im Gespräch mit Vincent Eckert, Geschäftsleiter der
Klimastiftung Schweiz. (Bild: Sven Brauchli)
Isabel Müller: «Ähnlich wie bei der Klimastiftung, beobachte ich auch bei meinen Arbeitgebern eine Evolution des Themas Klimaschutz. War es anfänglich noch ein zögerliches Nischen-Thema und hatte mehrheitlich mit «Energie-Sparen» zu tun, so ist es mittlerweile in alle Unternehmensbereiche integriert, dies zeigt auch klar den Stellenwert des Themas.»
Zurück zur Klimastiftung Schweiz. Worauf freuen Sie sich besonders in Ihrem neuen, «alten» Amt?
Isabel Müller: «Gemeinsam mit meinen KollegInnen aus Beirat und Stiftungsrat wollen wir noch mehr für den Klimaschutz erreichen. Ich bin voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit und die vielen spannenden Projekte, die auf uns warten.»
→ Isabel Müller ist an der Beiratssitzung im Oktober 2024 zur neuen Vorsitzenden und damit zur Nachfolgerin von Katrin Frei gewählt worden. Von Amtes wegen nimmt die Beiratsvorsitzende auch Einsitz im 10köpfigen Stiftungsrat. Wir wünschen Isabel Müller alles Gute und viel Freude in ihrem Amt.
Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderbeiträge in der Höhe von über 40 Millionen Franken für über 2'500 KMU im Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz gesprochen.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.