Innovative Ideen für die Landwirtschaft der Zukunft
Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sind für einen beträchtlichen Teil der Schweizer CO2-Emissionen verantwortlich. Es sind innovative Ansätze gefragt, um diese wichtigen Wirtschaftszweige nachhaltiger zu machen. Die Klimastiftung Schweiz und ihre Partnerfirmen fördern solche Projekte. Denn Innovationen sind für unsere Klimazukunft entscheidend.
Das KMU Infrascreen etwa entwickelt eine innovative Folie, die den Energieverbrauch von Gewächshäusern stark reduziert. Um nachhaltig und erschwinglich Gemüse zu produzieren, braucht es sehr aufwändig und fortschrittlich ausgestattete Gewächshäuser. Um diese zu beheizen, wird sehr viel Energie benötigt. Oftmals entscheiden sich die Betreiber dabei für fossile Energie (Gas oder Öl), was mit vielen CO2-Emissionen verbunden ist. Der Grund: Das Beheizen mit erneuerbaren Energien wäre deutlich teurer. Gefragt sind deshalb Lösungen, um den Energieverbrauch von Gewächshäusern drastisch zu reduzieren. Mit der Folie von Infrascreen wird dies möglich. Diese basiert auf innovativer Nanotechnologie und hat zum Ziel, die Treibhausgasemissionen von Gewächshäusern zu senken, während gleichzeitig die Erträge steigen und die Betriebskosten reduziert werden.
Eine andere Idee, um die Nachhaltigkeit von Gewächshäusern zu steigen, kommt von Oekokraft. Mit einem neuartigen Verfahren will das Tessiner Unternehmen die Beheizung von Gewächshäusern CO2-neutral machen. Bislang werden die meisten Gewächshäuser mit fossilen Brennstoffen wie Diesel oder Erdgas beheizt. Oekokraft will dafür künftig Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen einsetzen, die mit organischen Fettabfällen betrieben werden. Das Unternehmen zielt damit darauf ab, den nötigen Energiebedarf für den Betrieb von Gewächshäusern mit biogenen Abfällen zu decken und so Kreisläufe zu schliessen.
Innovation im Ackerbau
Auch der Ackerbau belastet das Klima. Die schweren Landwirtschaftsmaschinen brauchen viel Energie, und zur Bekämpfung von Unkraut werden erdölbasierte Pestizide und Dünger eingesetzt. Eine Lösung für diese Herausforderung kommt von Ecorobotix: Das Unternehmen hat einen solarbetriebenen und hochpräzisen Roboter entwickelt, der Acker jätet. Dank Kamera und künstlicher Intelligenz erkennt der Roboter das Unkraut und bekämpft dieses ganz gezielt und mit 95 % weniger Pflanzenschutzmittel.
Mit Knoblauch und Zitrus gegen Methan
Eine weitere Herausforderung fürs Klima: Kühe, respektive deren Verdauung. Wenn die Tiere rülpsen oder pupsen, stossen sie klimaschädliches Methan aus. Das Schweizerisch-britische Unternehmen Mootral hat dafür eine Lösung entwickelt: Einen natürlichen Futterzusatz basierend auf Knoblauch und Zitrusfrüchten, der den Methanausstoss von Kühen um 30% reduziert. Und damit nicht genug: Gemäss einer Studie brauchen die Kühe mit dem Futterzusatz sogar weniger Futter, weil sie weniger Energie für die Verdauung benötigen. Mootral hat damit nicht nur einen positiven Effekt aufs Klima, sondern auch auf die Futterkosten.
Mit vereinten Kräften für den Klimaschutz
«Von der Wirtschaft für die Wirtschaft und fürs Klima». Nach diesem Prinzip unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 2008 Fördergelder in der Höhe von 33 Millionen Franken für über 2'100 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gesprochen.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffe. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückverteilung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.