Bienen erhalten Bodenheizung

Wegen der Varroa-Milbe geht jeden Winter rund ein Fünftel der europäischen Bienenvölker zu Grunde. Nun hilft das Schweizer Startup Vatorex den Bienen mit einer Heizung, welche die Milben vertreibt. Die Klimastiftung Schweiz unterstützt das Projekt finanziell, weil Bienenschutz auch Klimaschutz ist.

Honigbienen sind unersetzbar für die Bestäubung von Getreide, Früchten und Gemüse. Doch ein Parasit, der nur 1,6 Millimeter gross ist, setzt insbesondere den Honigbienen arg zu. Eingeschleppt aus Ostasien, nistet sich die Varroa-Milbe in der Bienenbrut ein und schädigt die Kolonien.

Bisher mussten Imker chemisch gegen die Milbe vorgehen, indem sie die Bienenstöcke mit Säure behandelten. Diese Behandlung schädigt aber auch die Bienen.

Heizwaben als Lösung

Die beiden Winterthurer Imker Willi und Pascal Brunner haben zusammen mit dem Elektroingenieur Renato Cortesi eine natürliche, auf Wärme basierende Lösung entwickelt. Mit einem Heizdraht, der ins Wachs eingelassen ist, auf dem die Bienen ihre Zellen bauen, erwärmen sie die Brutwaben aus dem Inneren heraus kurzzeitig auf 41°C. Nach drei Stunden sind die Milben tot und die Bienen wohlauf. Damit verschwindet die Chemie aus dem Bienenhaus und die Imker haben vitale Völker und mehr Honig. Schon über 70 Kunden aus der Schweiz und mehreren europäischen Ländern nutzen die innovative Lösung.

Imker- und bienenfreundlich

Mittlerweile können die Jungunternehmer die vierte Generation ihrer Innovation vorstellen. «Wir haben enorme Fortschritte gemacht», freut sich Geschäftsführer Pascal Brunner. «Die Vatorex-Box muss man jetzt nur noch einstecken und kann loslegen. Damit ist sie absolut imker- und bienenfreundlich.» Ausserdem konnte der Preis reduziert werden. «Das macht das Produkt auch für Hobby-Imker erschwinglich und wird noch mehr Bienen retten», ist sich Brunner sicher. Das erste Mal ist die Vatorex-Box am Imkerkongress in Amriswil vom 27. bis 29. September zu sehen.

Unterstützung durch die Klimastiftung Schweiz

Die Entwicklung der Box wird von der Klimastiftung Schweiz mit 150'000 Franken unterstützt. «Blütenpflanzen binden riesige Mengen CO2», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung. «Ohne Bienen könnten Blütenpflanzen kaum überleben und somit auch kein CO2 mehr binden.» Die Auswirkung aufs Klima sei aber nur ein Nebeneffekt, sagt Eckert. «Das Bienensterben gefährdet die Biodiversität und unsere Ernährungsgrundlage. In der Vatorex-Box sehen wir einen innovativen Lösungsansatz, den wir gerne unterstützen, um den Bienen zu helfen.»

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