Pioniere für Negativemissionstechnologien mit Watt d’Or geehrt
Eine Schneekugel als Gütesiegel für Energieexzellenz: Einmal im Jahr vergibt das Bundesamt für Energie den Schweizer Energiepreis Watt d’Or an Unternehmen und Hochschulen, welche die Energiezukunft bereits heute erfolgreich und mutig in die Praxis umsetzen. Schon mehrfach ging die begehrte Kugel an Projekte, die auch von der Klimastiftung Schweiz unterstützt werden – dieses Jahr an die Pflanzenkohle der Zuger Verora AG.
Auf ihrem Gebiet sind sie Pioniere: Die Landwirte hinter der Verora AG, die ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Pflanzenkohle entwickelt haben. Seit über 10 Jahren produzieren sie im Zuger Berggebiet Pflanzenkohle aus naturbelassenem Baum- und Strauchschnitt. Mit der Pflanzenkohle lässt sich CO2 über Jahrhunderte im Boden speichern, der Boden wird zudem robuster und fruchtbarer. Als Futterzusatz vermindert Pflanzenkohle die Bildung von klimaschädlichen Gasen bei der Verdauung der Kühe, sie erhöht den Nährstoffgehalt im Kompost und Dünger und reduziert den Ammoniakgeruch im Stall.
Die Klimastiftung Schweiz glaubte früh ans Potenzial der Verora-Pflanzenkohle (Foto: Dominik Baur)
Potenzial der Pflanzenkohle erkannt
An das Potenzial der Pflanzenkohle hatten anfänglich nicht alle geglaubt. Mit ihrem Vorhaben war die Verora AG zu Beginn auf Unverständnis gestossen. Nicht so bei der Klimastiftung Schweiz: Die Stiftung hat die Verora AG bereits im Jahr 2011 zum ersten Mal unterstützt und dem KMU seither mehrfach Fördergelder zugesprochen. «Damit hat die Stiftung massgeblich zur Entwicklung unserer Pyrolyse-Anlage zur Herstellung der Pflanzenkohle beigetragen», sagt Fredy Abächerli, Co-Geschäftsführer der Verora AG.
Die Pyrolyse-Anlage haben die Mitarbeitenden der Verora AG mit dem deutschen Anlagehersteller Pyreg GmbH in den letzten 10 Jahren vom Prototypen zu einer zuverlässig funktionierenden Anlage weiterentwickelt. Nun erhalten sie dafür den renommierten Watt d’Or des Bundesamts für Energie und damit die wohlverdiente Anerkennung für ihre zukunftsweisende und beharrliche Arbeit der letzten Jahre. Auch die Klimastiftung Schweiz erhält als Projektpartnerin ein Diplom für Bestleistungen im Energiebereich.
Die Verora AG an der Preisverleihung des Watt d'Or (Foto: ©BFE2022)
Die Verora AG ist nicht das erste der von der Klimastiftung Schweiz unterstützte Projekt, das sich über die BFE-Auszeichnung freuen darf. In früheren Jahren zählten etwa die elektrischen Kommunalfahrzeuge der Designwerk AG, die unter anderem dank der Hybridbox CO2-neutrale Überbauung in Männedorf der Umwelt Arena Schweiz oder auch das innovative Solarfaltdach der dhp Technology zu den Gewinnern des Watt d’Or.
Mehr zum Thema in der Luzerner Zeitung.
Titelbild: ©BFE2022
Über die Klimastiftung Schweiz
«Von der Wirtschaft für die Wirtschaft und fürs Klima». Nach diesem Prinzip unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 2008 Fördergelder in der Höhe von 33 Millionen Franken für über 2'100 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gesprochen.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffe. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückverteilung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.